Reiner

Die Gitarre des früh verstorbenen Vaters hing heilig zu Hause an der Wand. Streng wachten die mütterlichen Argusaugen über die Reliquie. Doch erfolglos! Magisch zog das Lustholz in unbeobachteten Momenten Reiners Hände an. Aus den heimlichen Griffen nach der Klampfe wurden für ihn bald versierte Griffe, Arpeggios, Picks und Riffs auf den Saiten.

Reiner

Neben den jugendbewegten Fahrtenliedern waren die damals aufrührenden Beatles und Stones angesagt. Ein Tonabnehmer wurde ins Schalloch geklemmt und so konnten die Membrane des alten Röhren-Radios respektive der mütterlichen Nerven bis zum Zerreißen strapaziert werden.

Reiner lernte sein musikalisches Handwerk über alle Genres hinweg: von Klassik über Marschmusik, Folk- und Volks-(wohlgemerkt nicht -tümlicher)Musik, Arbeiterliedern, Protestsongs, Blues, Dixie-Jazz … Die exzessiven Rock&Blues-Projekt-Erfahrungen aus der Internats-Zeit (frühe 70er) wurden erst wieder Mitte der 80er reaktiviert, als er aus der Begleit-Combo der DGB-Songgruppe mit Aschaffenburger Musiker-Legenden („Mods“ und „Pentagon“) die Gruppe „Unruh“ formierte. Daraus wiederum erwuchs Anfang der 90er „AGE ON STAGE“.

Von da an waren neben Volker (Bass) und Uwe (Drums) auch Christel mit dabei. Seit bald drei Jahrzehnten (eben for AGEs) sind Christel und Reiners Stimmen harmonisch zusammengewachsen und die beiden zeigen immer wieder, wie Beat, Rock und Blues von Animals bis Zappa insbesondere zweistimmig nicht nur die Extremitäten antriggern, sondern auch unter die Haut gehen kann …

Reiner ist nach wie vor auch als Liedermacher und -sänger unterwegs.